
Was bedeutet Läufigkeit
Die Läufigkeit (umgangssprachlich auch Hitze genannt) ist der natürliche Fortpflanzungszyklus einer Hündin, der alle 6–12 Monate auftritt und etwa 2–3 Wochen dauert. In dieser Zeit kommt es zu typischen Anzeichen wie einer geschwollenen Vulva, blutigem Ausfluss und verändertem Verhalten.
Die Hündin durchläuft mehrere Phasen von der Vorbrunst (Proöstrus) bis zur fruchtbaren Standhitze (Östrus), in der sie gedeckt werden kann. Hormonelle Veränderungen beeinflussen dabei nicht nur den Körper, sondern auch das Verhalten – daher ist es sinnvoll, dass du dich im Vorfeld mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Läufigkeit ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess – wer ihn versteht, kann die Hündin bestmöglich unterstützen.
Die Phasen der Läufigkeit
Medizinische und biologische Erklärung
Die Läufigkeit wird durch Hormone gesteuert und bestimmt, wann eine Hündin paarungsbereit ist. Zunächst sorgt das Hormon Östrogen dafür, dass sich ihr Körper auf eine mögliche Trächtigkeit vorbereitet – die Vulva schwillt an, und es kommt zu blutigem Ausfluss. Nach dem Eisprung übernimmt Progesteron, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen, selbst wenn keine Befruchtung stattfindet.
Deshalb können manche Hündinnen nach der Läufigkeit eine Scheinschwangerschaft bzw. Scheinträchtigkeit entwickeln, bei der sie sich verhalten, als würden sie Welpen erwarten.
Zyklus der Hündin im Überblick
Der Zyklus einer Hündin verläuft in vier Phasen: Proöstrus, Östrus, Metöstrus und Anöstrus.
- Im Proöstrus (ca. 7–10 Tage) beginnt die Läufigkeit – die Hündin hat blutigen Ausfluss und zeigt erste Verhaltensänderungen, ist aber noch nicht deckbereit.
- Im Östrus (ca. 5–10 Tage) ist sie fruchtbar und bereit zur Paarung.
- Danach folgt der Metöstrus (ca. 60–90 Tage), in dem sich ihr Körper entweder auf eine Trächtigkeit einstellt oder sich hormonell wieder normalisiert.
- Schließlich sorgt der Anöstrus (ca. 3–5 Monate) als Ruhephase dafür, dass sich der Körper erholt, bevor der Zyklus erneut beginnt.
Die gesamte Läufigkeit dauert also etwa 2–3 Wochen, während der gesamte Zyklus in der Regel etwa sechs Monate umfasst.
Erste Anzeichen und Symptome einer Läufigkeit
Die ersten Auffälligkeiten bei einer Läufigkeit beginnen oft schon lange vor der Blutung. Viele Hündinnen werden empfindlicher, anhänglicher und suchen mehr Ruhe.
Bei meiner Hündin Nala äußerte sich das schon zwei Monate vor der eigentliche Blutung in massivem Fellverlust. Diese Veränderungen deuten bereits auf eine hormonelle Umstellungen hin, die dafür sorgen, dass sie für Rüden besonders attraktiv riecht.
In der Praxis bedeutete das, dass Nala voller Neugier jeder Duftspur folgte und dabei manchmal ganz schön aktiv war. Das machte unsere Spaziergänge spannend, auch wenn es gelegentlich etwas anstrengend war. Abends kuschelte sie sich dann eng an uns und genoss die gemeinsame Nähe – ein wunderbares Zeichen für ihr Vertrauen und ihre Zuneigung.
Wenn ihr solche Anzeichen erkennt, könnt ihr frühzeitig reagieren – zum Beispiel, indem ihr Spaziergänge in ruhigeren Gegenden plant oder den Kontakt zu fremden Rüden einschränkt.
Erste Läufigkeit der Hündin
Die erste Läufigkeit setzt bei vielen Hündinnen zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat ein. Allerdings kann es je nach Rasse, genetischer Veranlagung und individuellem Entwicklungsstand zu Abweichungen kommen: Kleine Rassen werden manchmal schon mit 5 Monaten läufig, während große oder schwere Rassen sich oft erst nach dem ersten Lebensjahr in der Läufigkeit befinden. Wichtig ist, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und die Hündin behutsam zu begleiten.
Wichtige Punkte:
- Rasseabhängigkeit: Kleine Rassen oft früher, große Rassen später.
- Genetische Faktoren: Die Veranlagung kann Zeitpunkt und Dauer beeinflussen.
- Individuelle Entwicklung: Das Tempo der körperlichen Reife variiert stark.
- Typische Anzeichen: Geschwollene Vulva, verändertes Verhalten oder gesteigertes Ruhebedürfnis.
Länge und Dauer einer Läufigkeit
In der Regel dauert die Läufigkeit bei den meisten Hündinnen rund drei Wochen. Innerhalb dieser Zeit kann die Blutung unterschiedlich stark ausfallen, da sie je nach Zyklusphase variiert:
- Frühe Phase (ca. 9–15 Tage): Das Blut ist zunächst eher dunkel und wird später heller sowie dünnflüssiger. Ab diesem Punkt spricht man von der Standhitze, in der sich die Hündin gewöhnlich von Rüden decken lässt.
- Übergang & Abklingen: Anschließend schwillt die Vulva langsam ab. Manchmal tritt noch etwas Blut auf, bevor die sichtbaren Anzeichen der Läufigkeit schließlich deutlich nachlassen.
Die hormonelle Aktivität beginnt bereits vor dem eigentlichen Blutausfluss und kann auch danach anhalten. Zeigt deine Hündin ungewohntes Verhalten, kann das sowohl auf den beginnenden Hormonanstieg als auch auf andauernde hormonelle Schwankungen hindeuten.
Was bedeutet Läufigkeit?
Läufigkeit ist der natürliche Fortpflanzungszyklus einer Hündin, der etwa alle 6–12 Monate auftritt. In dieser Zeit kommt es zu hormonellen Veränderungen, die körperliche und verhaltensbezogene Anzeichen wie eine geschwollene Vulva, blutigen Ausfluss und gesteigertes Interesse an Rüden mit sich bringen.
Wie oft wird eine Hündin läufig?
Die meisten Hündinnen werden etwa alle sechs Monate läufig, also zwei Mal im Jahr. Der genaue Rhythmus kann jedoch je nach Rasse, Größe und individueller Veranlagung variieren. Einige Hündinnen haben nur einmal pro Jahr eine Läufigkeit.
Kann ich verhindern, dass meine Hündin läufig wird?
Die einzige Möglichkeit, eine Läufigkeit dauerhaft zu verhindern, ist eine Kastration. Dabei werden die Eierstöcke (und je nach Methode auch die Gebärmutter) entfernt, sodass der Hormonzyklus unterbrochen wird. Eine andere Option ist die medikamentöse Läufigkeitsunterdrückung, die jedoch Nebenwirkungen haben kann und mit einem Tierarzt besprochen werden sollte.