Scheinträchtigkeit

Hundemama Nala

Was ist eine Scheinträchtigkeit?

Eine Scheinträchtigkeit (auch Scheinschwangerschaft genannt) ist eine natürliche Reaktion des Körpers nach der Läufigkeit – selbst wenn die Hündin nicht trächtig ist. Durch hormonelle Veränderungen denkt ihr Körper, dass sie Welpen erwartet. Zuerst bleibt das Hormon Progesteron nach der Läufigkeit hoch, was normalerweise eine Trächtigkeit unterstützt. Danach steigt das Hormon Prolaktin, das mütterliches Verhalten und Milchbildung auslösen kann. Dadurch zeigt die Hündin Anzeichen einer Schwangerschaft, obwohl sie keine Welpen erwartet.

Ursache der Scheinträchtigkeit

Die Scheinträchtigkeit wird durch hormonelle Veränderungen nach der Läufigkeit ausgelöst. Nach dem Eisprung bleibt der Progesteronspiegel zunächst hoch, unabhängig davon, ob eine Befruchtung stattgefunden hat.

Wenn dieser Spiegel wieder absinkt, steigt gleichzeitig das Hormon Prolaktin an, das für die Milchbildung und mütterliches Verhalten verantwortlich ist. Diese hormonelle Umstellung kann dazu führen, dass die Hündin typische Anzeichen einer Trächtigkeit zeigt, obwohl sie nicht tragend ist.

Die Natur hat keine Fehler gemacht – auch die Scheinträchtigkeit hatte einst einen wichtigen Zweck

Auch heute ist dieses biologische Programm noch aktiv, obwohl unsere Haushunde nicht mehr in Rudelstrukturen leben. Nach der Läufigkeit bleibt der Progesteronspiegel zunächst hoch – egal, ob eine Befruchtung stattgefunden hat oder nicht.

Wenn dieser absinkt, steigt gleichzeitig das Hormon Prolaktin, das für die Milchbildung und mütterliches Verhalten verantwortlich ist. Diese hormonellen Veränderungen lösen dann die typischen Anzeichen einer Scheinträchtigkeit aus.

Warum passiert das heute noch?

  • Die hormonellen Abläufe sind evolutionär bedingt und laufen bei jeder unkastrierten Hündin ab.
  • Die Natur hat vorgesehen, dass sich mehrere Weibchen um den Nachwuchs kümmern.
  • Auch wenn keine Welpen geboren werden, bereitet sich der Körper der Hündin auf eine „Mutterrolle“ vor.

Während die Scheinträchtigkeit in der Natur einen wichtigen Zweck erfüllte, kann sie bei unseren Hündinnen heute zu Unruhe, Nestbauverhalten und Milchproduktion führen. Deshalb ist es sinnvoll, ihre Symptome richtig zu deuten und – falls nötig – tierärztlich zu unterstützen.

Diagnose der Scheinträchtigkeit

Wenn du vermutest, dass deine Hündin scheinträchtig ist, solltest du ihre Symptome genau beobachten. Da sich die Anzeichen einer Scheinträchtigkeit und einer echten Trächtigkeit ähneln, kann eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll sein, um Klarheit zu bekommen.

Beobachte ihr Verhalten: Wird sie anhänglicher, unruhiger oder zeigt sie Nestbauverhalten? Trägt sie Spielzeug umher oder beschützt es?
✅ Untersuche das Gesäuge: Ist es geschwollen? Produziert sie Milch? Das sind typische Anzeichen einer Scheinträchtigkeit.
✅ Denk an den letzten Läufigkeitszyklus: Eine Scheinträchtigkeit tritt meist 4–9 Wochen nach der Läufigkeit auf. Falls der Zeitraum passt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch.
✅ Lass eine tierärztliche Untersuchung machen: Der Tierarzt kann durch Abtasten des Bauches, eine Ultraschalluntersuchung oder – bei Unsicherheit – eine Röntgenaufnahme sicher feststellen, ob eine Trächtigkeit vorliegt.
✅ Hormontests bei Bedarf: In seltenen Fällen kann eine Blutuntersuchung helfen, die Hormonwerte zu bestimmen und andere hormonelle Ursachen auszuschließen.

In den meisten Fällen reicht es, die Symptome zu beobachten. Falls du unsicher bist oder deine Hündin stark unter der Scheinträchtigkeit leidet, solltest du auf jeden Fall tierärztlichen Rat einholen.

Scheinträchtigkeit richtig managen – So hilfst du deiner Hündin

Wenn deine Hündin scheinträchtig ist, kann das für sie eine herausfordernde Zeit sein. Manche Hündinnen sind unruhig, anhänglicher als sonst oder bauen Nester, während andere gestresst wirken oder sogar Milch produzieren. Wichtig ist, dass du sie in dieser Phase richtig unterstützt und ihre Symptome beobachtest.

Was du tun kannst:

✅ Ablenkung durch Bewegung und Spiel: Spaziergänge und geistige Beschäftigung helfen, den Fokus deiner Hündin umzulenken.
✅ Nestbauverhalten begrenzen: Falls sie Decken oder Spielzeug wie Welpen behandelt, kannst du diese vorübergehend entfernen, um das Verhalten nicht zu verstärken.
✅ Gesäuge nicht stimulieren: Leckt oder massiert deine Hündin ihr Gesäuge, kann das die Milchproduktion anregen. Am besten lenkst du sie sanft ab oder ziehst ihr ein leichtes T-Shirt an.
✅ Kühle Umschläge bei Milchbildung: Falls das Gesäuge angeschwollen ist, können kühle Umschläge (z. B. mit Kamillentee) lindernd wirken.
✅ Stress vermeiden: Ein ruhiges Umfeld hilft deiner Hündin, sich schneller zu entspannen.

Wann solltest du zum Tierarzt?

In den meisten Fällen klingt die Scheinträchtigkeit nach zwei bis drei Wochen von selbst ab. Falls deine Hündin jedoch sehr gestresst ist, starke Milchbildung hat oder Verhaltensprobleme zeigt, solltest du tierärztlichen Rat einholen. Der Tierarzt kann pflanzliche oder hormonelle Präparate empfehlen, um den Hormonhaushalt auszugleichen. In seltenen Fällen kann eine medizinische Behandlung notwendig sein.

Die Scheinträchtigkeit ist ein natürlicher Prozess, aber wenn sie regelmäßig auftritt und deine Hündin darunter leidet, kann es sinnvoll sein, langfristige Lösungen wie eine Kastration in Betracht zu ziehen.